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1. Einleitung/Aufgabenstellung
Die Stadt Meerbusch beabsichtigt mit dem in Aufstellung befindlichen B-Plan Nr. 266, den ehemaligen Gewerbestandort des Ostara-Werkes im Stadtteil Osterath neu zu strukturieren. Dabei werden auch die nördlich und südlich angrenzenden mischgebietstypischen Bereiche sowie untergeordnete, derzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen im Nordosten des Plangebietes in die Planungskonzeption mit einbezogen.
Geplant ist in der Nordhälfte des Plangebietes eine Entwicklung mit dem Schwerpunkt „Wohnen“ sowie entlang der Bahnlinie abschirmend eine Nutzung, die dem Sektor „Dienstleistungen“ zuzuordnen ist. Im Südbereich sind die Nutzungen „nicht störendes Gewerbe“ und „Dienstleistungen“ sowie „Einzelhandel“ in Form eines Frischemarktes (Vollsortiment-Lebensmittelmarkt) vorgesehen.
Die Verkehrsuntersuchung betrachtet hinsichtlich der äußeren Erschließung des Plangebietes 2 Szenarien/Phasen. In Phase 1 übernimmt der Winklerweg, der im Norden leicht nach Osten verschwenkt wird, die Haupterschließung für den MIV und führt die Neu-Verkehre der Meerbuscher Straße (L 476) und der Strümper Straße (L 154) zu. In Phase 2, die die Realisierung des im Oktober 2006 gefassten Planfeststellungsbeschlusses beinhaltet, der durch eine spezielle Vernetzung der L 476 und der L 154 zur Beseitigung der niveaugleichen Bahnübergänge dieser Straßen im Ortsbereich von Osterath führt, werden 2 zusätzliche Anschlüsse des Plangebietes an das übergeordnete Netz nach Westen in die Betrachtungen mit einbezogen.
Aufgabe einer gesamtheitlichen Verkehrsuntersuchung ist es nun, das Verkehrsaufkommen, das von den neuen Nutzungen ausgelöst wird, zu ermitteln, dessen verkehrliche Auswirkungen auf das das Plangebiet umgebende Straßennetz aufzuzeigen – sowohl bei derzeitiger (Phase 1) als auch bei zukünftiger (Phase 2) Netzkonstellation – und eine ausreichende Leistungsfähigkeit der Anschlussknoten (wie Winklerweg/L 476 und Winklerweg/L 154 in Phase 1) nachzuweisen bzw. durch gezielte Maßnahmen zu ermöglichen.
2.Derzeitige (2007/2008) Kfz-Verkehrsbelastungssituation im Umfeld des Plangebietes
Um die verkehrlichen Wirkungen zukünftiger Straßennetz- und Strukturveränderungen modellmäßig nachweisen zu können, ist es zunächst erforderlich, das derzeitige Verkehrsgeschehen im Umfeld des Plangebietes modellmäßig abzubilden. Für die anstehenden Berechnungen wurde das Verkehrsmodell herangezogen, das sowohl im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung als auch 2003 in der Verkehrsuntersuchung zum Wohn- und Gewerbegebiet „Am Strümper Busch“ zum Einsatz kam.
Zur Eichung des Modells wurden am Donnerstag, dem 18.10.2007, einem normalen Werktag, während der morgendlichen und nachmittäglichen Verkehrsspitzenzeiten über jeweils 1,5 h an 8 Knotenpunkten von Mitarbeitern der Stadt Meerbusch Verkehrserhebungen durchgeführt, und die Knotenstrommengen differenziert nach den Verkehrsarten Pkw, Krad, Lieferwagen, Lkw, Bus und Lastzug erfasst.
Betrachtet wurden dabei im unmittelbaren Umfeld der Planungsmaßnahme „Ostara“ die Knotenpunkte
· des Bahnhofweges mit der Meerbuscher Straße (L 476) und der Strümper Straße (L 154)
· des Winklerweges mit der Meerbuscher Straße (476), der Gottlieb-Daimler-Straße (Anschluss des Aldi-Marktes) und der Stümper Straße (L 154) und
· der Meerbuscher Straße (L 476) mit der Insterburger Straße (Anschluss des Gewerbebereichs ‚Alte Seilerei‘)
sowie im erweiterten Umfeld die beiden Verknüpfungspunkte der Meerbuscher Straße (L 476) mit den Rampen der A 57 an der Anschlussstelle „Bovert“.
3. Zukünftige Verkehrsentwicklung im Umfeld des Plangebietes
Obwohl der Vergleich der beiden letzten amtlichen bundesweiten Straßenverkehrszählungen – SVZ 2000 und SVZ 2005 – quasi eine Stagnation des Verkehrsaufkommens in Osterath und seinem Umfeld ausweist – auf der L 476 (Meerbuscher Straße) ist sogar ein geringfügiger Rückgang des Belastungsniveaus zu verzeichnen –, wird für die anliegende Verkehrsuntersuchung von einer allgemeinen, im Wesentlichen von der Motorisierung und der Mobilität abhängigen Verkehrszunahme bis zum Jahr 2020 von knapp + 3 % ausgegangen und somit ein Agieren auf der sicheren Seite gewährleistet. Der hier unterstellte knapp 3 %-ige Zuwachs entspricht den Vorhersagen eines mittleren Szenarios der Shell-Prognose.
Überlagert wird dieser allgemeine Verkehrszuwachs durch spezielle strukturelle Entwicklungen wie die des Wohn- und Gewerbegebietes "Am Strümper Busch", durch dessen Realisierung z. B. Osterath-bezogen der Meerbuscher Straße im Bereich Bovert eine Mehrbelastung von ca. + 2.000 Kfz/T u. Q zukommt.