PostHeaderIcon 5.Zukünftige (2020) Verkehrssituation

im Untersuchungsraum nach Realisierung der Planungsvorhaben "Ostara" und "Am Strümper Busch mit K 9n"

Um die ermittelten Neu- oder Zusatzverkehre in die anstehenden Netzberechnungen einbeziehen zu können, sind sie mit Hilfe eines Verkehrsverteilungsmodells Herkunftsorten/-richtungen zugewiesen worden. Dabei wurden die Einkaufsverkehre des neuen Lebensmittelmarktes gemäß den Aussagen des Wirtschaftsgutachtens aus Juli 2007 der Gruppe GfK verteilt, für z. B. berufliche Fahrten wurde die Einwohner- und Arbeitsplatzverteilung im Gesamtstadtbereich und im Umland, gewichtet über die zeitliche Erreichbarkeit, zugrunde gelegt.

Wie in der Einleitung/Aufgabenstellung (siehe Kapitel 1) bereits angesprochen, sind in der Verkehrsuntersuchung zwei Planfälle/Netzvarianten zu untersuchen. Im Planfall 1 übernimmt der Winklerweg, der im Norden leicht nach Osten verschwenkt wird, die Haupterschließung für den MIV des Plangebietes und führt die Neuverkehre der Meerbuscher Straße (L 476) und der Stürmper Straße (L 154) zu. Im Umfeld des Bahnhofsweges bleibt die derzeitige Straßennetzsituation erhalten, d. h. man muss sich weiterhin bei sicherlich verstärktem Verkehrsaufkommen mit den beiden niveaugleichen Bahnübergängen arrangieren. Planfall 2 beinhaltet die Realisierung des im Oktober 2006 gefassten Planfeststellungsbeschlusses, der durch eine spezielle Vernetzung der L 476 und der L 154 über einen unter der Bahnstrecke gelegenen Kreisverkehrsplatz zur Beseitigung der niveaugleichen Bahnübergänge dieser Straßen im Ortsbereich von Osterath führt. Zusätzlich zu den Anschlüssen des Plangebietes nach Osten an den Winklerweg werden 2 weitere Anschlüsse nach Westen in die Betrachtungen mit einbezogen.

Planfall 1

Während sich die geplante Erschließungsform des nördlichen Teilgebietes "Ostara" über einen 5-armigen Kreisverkehrsplatz auf Anhieb als funktionstüchtig zeigte, musste die Anschlusssituation des südlichen Teilgebietes 2-mal nachgebessert werden. In der 1. Nachbesserungsstufe wurde zusätzlich zur Anbindung über die Gottlieb-Daimler-Straße eine 2. Anbindung über die "Planstraße Süd" (Planstraße G), die eine Nord-Süd-Querverbindung zwischen Winklerweg und Gottlieb-Daimler-Straße darstellt und im Zuge des projektierten Fuß-/Radweges verläuft, in das Erschließungsnetz eingebracht. In Verbindung mit dieser Maßnahme erfolgte eine Zusatzanbindung des Parkplatzgeländes des Lebensmittelmarktes und die Gesamtanbindung des Nordbereiches "B-Plan 60" an die "Planstraße Süd". Um die Konflikte im Knoten Winklerweg/Gottlieb-Daimler-Straße weiter zu entschärfen, wurde in einer 2. Nachbesserungsstufe das Linksabbiegen aus der Gottlieb-Daimler-Straße in den Winklerweg untersagt.

Bild 3 zeigt die zukünftige Verkehrsbelastungssituation auf dem wie vor beschriebenen inneren Erschließungssystem des Planungsgebietes sowie auf den Hauptverkehrsachsen im unmittelbaren Umfeld der Entwicklungsmaßnahmen für den Planfall 1. Zu beachten ist, dass die aufgezeigten Verkehrsbelastungen nicht nur die verkehrlichen Wirkungen einer Realisierung der B-Pläne Nr. 266 (Ostara) und Nr. 60 (Wienenweg) aufzeigen, sondern gleichsam die Wirkungen eines allgemeinen knapp 3 %-igen Prognose-Verkehrs­zuwachses sowie die Wirkungen des Entwicklungsbereiches "Am Strümper Busch" beinhalten.

Wie ein Blick auf den Streckenbelastungsplan zeigt, stellt der Streckenzug der L 476 (Meerbuscher Straße/Bahnhofsweg/Krefelder Straße) die dominierende Verkehrsachse dar. Östlich der Einmündung Winklerweg nimmt sie Verkehrsbelastungen von bis zu 16.400 Kfz/T u. Q bei 5,7 % Lkw-Anteil an, westlich der Einmündung Winklerweg beträgt das Belastungsniveau ca. 11.800 Kfz/T u. Q bei einem Lkw-Anteil von 6,4 %. Auf dem Streckenabschnitt "Bahnhofsweg" nehmen die Verkehrsbelastungen Größenordnungen von 12.900 Kfz/T u. Q bei 6,2 % Lkw-Anteil südlich und von 8.600 Kfz/T u. Q bei 7,3 % Lkw-Anteil nördlich des Kreisverkehrsplatzes an. Nördlich der Querung der Strümper Straße stellen sich Belastungen ein, die bei 10.700 Kfz/ T u. Q bei einem Lkw-Anteil von 7,9 % liegen.

Die Streckenzüge "Strümper Straße" (L 154) und Winklerweg weisen mit Belastungen von 5.700 –7.400 Kfz/T u. Q auf der Strümper Straße und von 5.500 – 8.400 Kfz/T u. Q auf dem Winklerweg ein quasi identisches Verkehrsbelastungsniveau auf. Lkw-mäßig schwanken die Anteile auf dem Winklerweg zwischen 4,9 und 5,8 %, auf der Strümper Straße (östlich des Bahnhofsweges) zwischen 6,8 und 7,4 %.

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Die westlich des Bahnhofsweges gelegenen und in den Kernbereich Osteraths führenden Streckenabschnitte der Meerbuscher Straße und der Strümper Straße nehmen Belastungen an, die bei 5.700 bzw. 6.000 Kfz/T u. Q bei einem Lkw-Anteil von ca. 3,5 % liegen.

Deutlich abgestuft zeigen sich die Verkehrsbelastungen der Insterburger
Straße mit 1.400 Kfz/T u. Q und der Kapellenstraße mit 1.200 Kfz/T u. Q. Auf die Darstellung der Belastungen des Küxpfades mit << 50 Kfz/T u. Q ist verzichtet worden. Betrachtet man nun die 4 vom Winklerweg in das Plangebiet "Ostara" führenden Straßen, so sieht man, dass die Gottlieb-Daimler-Straße mit 4.300 Kfz/T u. Q bei 2,4 % Lkw-Anteil das stärkste Verkehrsaufkommen aufweist, gefolgt von der "Planstraße Süd" (G), die mit einer Belastung von 2.900 Kfz/T u. Q bei 2,1 % Lkw-Anteil ca. 40 % der Erschließungsarbeit des südlichen Teilgebietes "Ostara" übernimmt und somit zu einer spürbaren Entlastung der Gottlieb-Daimler-Straße beiträgt.

Das nördliche Teilgebiet "Ostara" betreffend zieht die nach Westen führende Haupterschließungsachse "Planstraße Nord 1" (oder auch Planstraße C) Verkehrsbelastungen von 2.700 Kfz/T u. Q an und überlässt der nach Norden geführten Nebenerschließungsachse "Planstraße Nord 2" (alter Winklerweg) bei Belastungen von 300 Kfz/T u. Q nur ca. 10 % an der Erschließungsarbeit.

Da sich die Verkehrsbelastungen im Planfall 1 gegenüber den Diagnosebelastungen teilweise deutlich erhöht haben, wird ein Nachweis der Leistungsfähigkeit der derzeit vorhanden, nicht signalisierten, und der neuen Knotenpunkte des Winklerweges erforderlich.

Für den Leistungsfähigkeitsnachweis nicht signalisierter Knoten kamen dabei die Knotensimulationsprogramme "KNOSIMO" und "KREISEL", entwickelt von Prof. Brilon, Bochum, zum Einsatz. Als Grundeinstellung für die Wahl der Grenz- und Folgezeitlücken wurden die Vorgaben des HBS 2001 (Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen) zugrunde gelegt.

Die Ergebnisse der Leistungsfähigkeitsbetrachtung signalisierter Knotenpunkte wurden in einer Darstellung zusammengeführt, die übersichtlich direkte Auskünfte zu Knotenstrombelastungen (in Pkw-Einheiten), vorgesehenen Phasenfolgen der Signalisierung, erforderlichen Grün-, Zwischen- und Umlaufzeiten sowie zu den notwendigen Spurenanzahlen und -aufteilungen im Knoten gibt. Für den Doppelknoten Meerbuscher Straße/Winklerweg, Meerbuscher Straße/Insterburger Straße wird eine zusammenfassende Betrachtung des Signalisierungsablaufes über einen Signalzeitenplan angeboten. Knotenstrombelastungen, Knotenstrombezeichnungen, Spurenaufteilungen und Lage von Haltelinien sind einem beigefügten Lageplan zu entnehmen.

Die wesentlichen Darstellungen zu den Einzelnachweisen sind im Anhang dokumentiert.

Die Leistungsfähigkeitsnachweise für die Knotenpunkte des Winklerweges im Planfall 1 führten zu folgenden Ergebnissen:

(1) Knoten Strümper Straße/Winklerweg

Aussagen zum Ausbau:

Strümper Straße wie auch Winklerweg erhalten im nach Osten verschobenen Knoten separate Spuren für Linksab- bzw. -einbieger. Die Länge dieser Spuren beträgt jeweils 30 m, d. h. für 5 Fahrzeuge wird jeweils Aufstellfläche geschaffen. Die von Westen auf den Knoten zufahrenden Fahrzeuge der Strümper Straße werden über eine Mischspur (Geradeaus/Rechts) geführt.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Bei Nichtsignalisierung des Knotens wird der Verkehrsabwicklung eine Qualitätsstufe C zugemessen, die sich aus der Beurteilung des Linkseinbiegestroms aus dem Winklerweg in die Strümper Straße ableitet (siehe Abb. 1 im Anhang). Die Angaben der Verkehrssimulation zur maximal auftretenden Verlustzeit für den Linkseinbieger (Strom 4) von ca. 317 s und zum maximalen Rückstau von 17 Fahrzeugen sowie die Notwendigkeit, insbesondere auch im Rahmen der Schulwegsicherung, Radfahrern und Fußgängern sichere Querungsmöglichkeit zu schaffen, gaben Anlass, eine Signalisierung des Knotenpunktes zu fordern. Wie der Leistungsfähigkeitsnachweis für den signalisierten Knoten (siehe Abb. 2 im Anhang, linke Spalte) aufzeigt, ist es selbst im Rahmen einer gewählten Umlaufzeit von 60 s möglich, dem Fußgänger-/Radverkehr eine eigene Phase einzurichten, die durch Erhöhung der Umlaufzeit grünzeitmäßig verlängert werden kann. Die Verkehrsabwicklung im signalisierten Knoten ist der Qualitätsstufe A zuzuweisen.

(2) Kreisverkehrsplatz Winklerweg/Planstraßen Nord/Küxpfad

Aussagen zum Ausbau:

Der Knotenpunkt ist als 5-armiger, kleiner Kreisverkehrsplatz mit einem Außendurchmesser von 30 m konzipiert.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Wie der Leistungsfähigkeitsnachweis aufzeigt, wird der Verkehrsabwicklung bei der vorgegebenen maximalen Verkehrsbelastung (siehe Abb. 3a, b im Anhang) die Qualitätsstufe A zugewiesen (siehe Abb. 4 im Anhang). Mittlere Wartzeiten von ≤ 5 s sowie eine maximale Stauraumlänge von 3 Fahrzeugen garantieren eine hervorragende Verkehrsabwicklung.

(3) Knoten Winklerweg/Planstraße Süd (G)

Aussagen zum Ausbau:

Bei den prognostizierten Abbiegebelastungen kann auf dem übergeordneten Streckenzug, dem Winklerweg, auf separate Abbiegespuren verzichtet werden. In der Zufahrt der untergeordneten Planstraße Süd treten im Wesentlichen Linkseinbiegeverkehre auf, so dass auch dort im Einmündungsbereich auf eine Aufweitung für den Rechtseinbieger verzichtet werden kann.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Wie der Leistungsfähigkeitsnachweis für den nicht signalisierten Knoten (siehe Abb. 5 im Anhang) aufzeigt, wird der Verkehrsabwicklung in der werktäglichen absoluten Spitzenstunde, die Qualitätsstufe B zugewiesen, die eine gute Akzeptierbarkeit der Bedingungen zum Ausdruck bringt. Die mittleren Verlustzeiten für die Einbieger liegen bei 25 s, der zugehörige mittlere Rückstau bei 2 Fahrzeugen.

(4) Knoten Winklerweg/Gottlieb-Daimler-Straße

Aussagen zum Ausbau:

Der Knotenpunkt bleibt im derzeitigen Ausbauzustand erhalten. Verkehrsrechtlich wird jedoch das Linkseinbiegen aus der Gottlieb-Daimler-Straße in den Winklerweg untersagt.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Die Anordnung des Linkseinbiegeverbots bewirkt, dass der Knoten auch zukünftig keiner Signalisierung bedarf. Der Verkehrsabwicklung im Knoten während der Verkehrsspitzenzeit wird die Qualitätsstufe A (siehe Abb. 6 im Anhang) bei maximalen mittleren Verlustzeiten von ca. 15 s und maximalen mittleren Rückstaulängen von 2 Fahrzeugen zugewiesen.

(5) Doppelknoten Meerbuscher Straße/Winklerweg, Meerbuscher Straße/Ins­terburger Straße

Aussagen zum Ausbau:

Um das zukünftige Verkehrsaufkommen im betrachteten Knoten bewältigen zu können, ist ein Um- und Ausbau des Knotenpunktes erforderlich. Für den Ost-West-Richtungsstrom der Meerbuscher Straße ist westlich der Einmündung des Winklerweges eine Zusatzspur zu bauen, die im Wesentlichen die Flächen des derzeitigen Parkstreifens beansprucht und nach ca. 100 m wieder auf die vorhandene Geradeausspur zurückgeführt wird. Hierdurch wird Raum für den Rückstau geschaffen, der bei Schrankenschließung heute oftmals bis in den Knoten Meerbuscher Straße/Winklerweg und darüber hinaus zurückwirkt. Mit Aufgabe der Querungsmöglichkeit der Meerbuscher Straße für den Fußgänger- und Radverkehr auf ihrem Abschnitt zwischen den Einmündungen des Winklerweges und der Insterburger Straße und Umfunktionierung der derzeitigen Linksabbiegespur in Richtung Insterburgerstraße zu einer Geradeaus/Links-Mischspur wird eine Abwicklung des von Osten auf den Doppelknoten zukommenden und überaus starken Verkehrsstroms über 2 Spuren ermöglicht (siehe hierzu auch Abb. 7 im Anhang). Für die entfallende Querungsmöglichkeit werden westlich des Winklerweges und östlich der Insterburger Straße neue Querungsmöglichkeiten geschaffen. Den Winklerweg betreffend wird der begrünte Mittelstreifen zur Linksabbiegespur umgebaut, die ca. 10 Fahrzeugen Aufstellfläche bieten soll. Die Zufahrt zur Tankstelle aus Richtung Osten muss über die Insterburger Straße erfolgen; die Ausfahrt der Tankstellenverkehre in Richtung Westen (Meerbuscher Straße) bzw. Norden (Winklerweg) ist ebenfalls über die Insterburger Straße abzuwickeln.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Doppelknotens ist ein  Signalisierungsablauf entwickelt worden, der in dem Signalzeitenplan (siehe Abb. 8 im Anhang) dokumentiert ist. Die den Signalgruppen zugehörigen Verkehrsströme mit ihren Belastungen sind dem Lageplan der Abb. 7 zu entnehmen. Das Signalprogramm zeichnet sich dadurch aus, dass Konflikte zwischen bedingt verträglichen Kfz-Verkehrsströmen und Fußgänger-/Radverkehren vermieden werden. Einzige Ausnahme: die mengenmäßig äußerst schwache Verkehrsbeziehung Winklerweg – Insterburger Straße muss auf den die Insterburger Straße querenden Fußgänger-/Radverkehr achten.

Das vorgestellte Signalisierungsprogramm bietet eine zügige Verkehrsabwicklung für den Kfz-Verkehr, die nach HBS noch der Qualitätsstufe C zugeordnet werden kann, und eine sichere Verkehrsabwicklung für Fußgänger- und Radverkehr. Dies erhält im Umfeld niveaugleicher Bahnübergänge mit Schrankenschließzeiten von jeweils ≥ 3 min, was den Verkehrsteilnehmern einiges an Geduld abfordert und sie risikofreudiger werden lässt, zusätzliche Bedeutung.

Für die an der Insterburger Straße stationierte Feuerwache ist ein Sondersignalprogramm vorzusehen, das der Feuerwehr im Einsatzfall auf Anforderung die unbehinderte Ausfahrt aus der Insterburger Straße ermöglicht.

Planfall 2

Bild 4 zeigt die zukünftige Verkehrsbelastungssituation im Untersuchungsbereich auf, wenn die beiden niveaugleichen Bahnübergänge der DB-Strecke beseitigt sind, das Plangebiet "Ostara" zusätzlich nach Westen 2-fach an das übergeordnete Straßennetz angebunden ist und das Wohngebiet "Nibbelsweg/Ivangsheide" entwickelt ist. Hinsichtlich der neuen Anbindung des "Ostara"-Plangebietes nach Westen im Zuges der Gottlieb-Daimler-Straße ist anzumerken, dass hier das Linkseinbiegen aus der Gottlieb-Daimler-Straße in die Meerbuscher Straße untersagt wurde, um u. a. die Anbindung der P&R-Stellplatzanlage vernünftig und sicher gestalten zu können.

Wie ein Blick auf den Streckenbelastungsplan zeigt, nimmt der neue Anschluss des nördlichen Plangebietsbereiches "Ostara" Verkehrsbelastungen von ca. 1.500 Kfz/T u. Q, der neue Anschluss des südlichen Teilbereiches Verkehrsbelastungen von 2.900 Kfz/T u. Q auf. Dies führt nicht nur – verglichen mit den Verkehrsbelastungen im Planfall 1 – zu einer Entlastung der nach Osten an den Winklerweg orientierten Erschließungsstraßen des "Ostara"-Gebietes, sondern auch zu einer Entlastung auf dem das "Ostara"-Gebiet umgebenden Hauptverkehrsstraßennetz.

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So reduzierten sich die Verkehrsbelastungen auf dem Winklerweg von 5.500 – 8.400 Kfz/T u. Q im Planfall 1 auf 4.700 – 7.200 Kfz/T u. Q im Planfall 2, auf der Strümper Straße von 5.700 – 6.500 Kfz/T u. Q auf 4.500 – 5.400 Kfz/T u. Q und auf der Meerbuscher Straße gar von 11.800 Kfz/T u. Q auf 10.200 Kfz/T u. Q. Die durch die Entwicklung des Wohngebietes "Nibbelsweg/Ivangs­heide" (WOST) gegenüber Planfall 1 zusätzlich ins Netz eingebrachten Verkehrsbelastungen in der Größenordnung von + 1.700 Kfz/T u. Q zeigen sich mit kaum nennenswerten Verkehrszuwächsen zwischen + 200 und + 500 Kfz/T u. Q nur auf den Querschnitten, die ins entferntere Umfeld der Planungsmaßnahmen führen.

Mit der Reduzierung der Querschnittsbelastungen des Winklerweges um im Mittel – 1.000 Kfz/T u. Q bei gleichzeitiger Verkehrsabnahme auf den von Westen auf diesen Straßenzug zuführenden Straßen (Strümper Straße, Planstraßen Nord, Planstraße Süd, Gottlieb-Daimler-Straße sowie Meerbuscher Straße) verbessert sich auch die Verkehrssituation in den Knotenpunkten. Da für den belastungsmäßig kritischeren Planfall 1 die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte des Winklerweges – bis auf den Knoten Meerbuscher Straße/Winklerweg sogar mit Ausweisung einer guten bis sehr guten Qualitätsstufe – nachgewiesen werden konnten, kann hier für Planfall 2 darauf verzichtet werden, noch einmal explizit auf alle Einzelergebnisse einzugehen. Die Ergebnisse sind jedoch nachlesbar in den Anlagen des Anhangs für

(1) Knoten Strümper Straße/Winkler Weg in Abb. 9 für den nichtsignalisierten Knoten, in Abb. 2, rechte Spalte für den signalisierten Knoten

(2) Kreisverkehrsplatz Winklerweg/Planstraßen Nord/Küxpfad in den Abb. 10a, b und 11

(3) Knoten Winklerweg/Planstraße Süd in Abb. 12

(4) Knoten Winklerweg/Gottlieb-Daimler-Straße in Abb. 13

(5) Knoten Meerbuscher Straße/Winklerweg in den Abb. 14 und 15

Leistungsfähigkeitsnachweise für die neuen Verkehrsknoten westlich des Plangebietes:

(6) Knoten Strümper Straße/Planstraße Nord

Aussagen zum Ausbau:

Die nach Süden entlang der Bahnstrecke geleitete Strümper Straße weist eine kurze Linksabbiegespur auf, die Aufstellfläche für 3 Fahrzeuge bietet. In der Gegenrichtung besitzt die Strümper Straße eine Mischspur für Geradeausverkehr und Rechtsabbieger. Die im Knoten untergeordnete Planstraße Nord, die im Planfall 2 eine zusätzliche Erschließung für das nördliche Plangebiet darstellt, ist im Einmündungsbereich so ausgebaut, dass sich 2 Fahrzeuge nebeneinander vor dem Einbiegeprozess aufbauen können.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Wie der Leistungsfähigkeitsnachweis (siehe Abb. 16 im Anhang) aufzeigt, wird der Verkehrsabwicklung im nicht signalisierten und nur schwach belasteten Knoten die Qualitätsstufe A zugeordnet, was bedeutet, dass das Ein- und ausbiegen mit nur geringen Wartezeiten verbunden ist und es zu keinen nennenswerten Rückstauerscheinungen kommt.

(7) Kreisverkehrsplatz Meerbuscher Straße/Strümper Straße

Aussagen zum Ausbau:

Der Knotenpunkt, der die Meerbuscher Straße und die Strümper Straße zukünftig so miteinander verknüpft, dass die niveaugleichen Bahnübergänge der DB-Strecke in Osterath entfallen, wird als 4-armiger und 1-spuriger Kreisverkehrsplatz ausgebaut, der unter der Gleisanlage gelegen ist.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Wie der Knotenstrombelastungsplan (siehe Abb. 17 im Anhang) und die Verkehrsverflechtungsmatrix (siehe Abb. 18 im Anhang) aufzeigen, fließen insgesamt gut 2.000 Pkw-E in der nachmittäglichen Spitzenstunde auf den Kreisverkehrsplatz zu. Die relativ günstige Konstellation der Verkehrsbeziehungen im Knoten führt zu einer Bewertung der Leistungsfähigkeit, die der Gesamt-Qualitätsstufe B (gut) zugemessen werden kann (siehe Abb. 19 im Anhang). Bei einer mittleren Wartezeit von lediglich gut 11 s über alle Fahrzeuge gesehen schneiden die Zufahrten Meerbuscher Straße-Ost und Strümper Straße-Ost mit der Qualitätseinstufung B noch am schlechtesten ab. Die bei den Simulationen auftretende maximale Rückstaulänge betrug 12 Fahrzeuge (≙ gut 70 m) und wurde auf der Zufahrt Meerbuscher Straße-Ost erreicht. Diese Rückstaulänge ist problemlos verkraftbar.

(8) Knoten Meerbuscher Straße/Gottlieb-Daimler-Straße

Aussagen zum Ausbau:

Die Meerbuscher Straße weist in Südrichtung eine separate Linksabbiegespur auf, die 4 Fahrzeugen Aufstellfläche bietet. In Gegenrichtung besitzt die Meerbuscher Straße eine Mischspur für Geradeausfahrer und Rechtsabbieger. Über die Zufahrt der untergeordneten Gottlieb-Daimler-Straße ist nur ein Einbiegen des Kfz-Verkehrs nach rechts gestattet.

Aussagen zur Leistungsfähigkeit:

Wie der Leistungsfähigkeitsnachweis (siehe Abb. 20 im Anhang) dokumentiert, wird der Verkehrsabwicklung im nicht signalisierten Knoten die Qualitätsstufe B zugeordnet, was einer guten und problemlosen Verkehrsabwicklung entspricht.

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  • 1. Einleitung/Aufgabenstellung 12. Mai 2009
    Die Stadt Meerbusch beabsichtigt mit dem in Aufstellung befindlichen B-Plan Nr. 266, den ehemaligen Gewerbestandort des Ostara-Werkes im Stadtteil Osterath neu zu strukturieren. Dabei werden auch die nördlich und südlich angrenzenden mischgebietstypischen Bereiche sowie untergeordnete, derzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen im Nordosten des Plangebietes in die Planungskonzeption mit einbezogen. Geplant ist in der Nordhälfte des Plangebietes […]
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